G2 Biografische Gestaltungskompetenz

Gute Beratung befähigt Ratsuchende zu einer eigenverantwortlichen Gestaltung ihrer bildungs- und berufsbiografischen Entwicklungsprozesse (Selbstorganisationsfähigkeit).

Die Beratenden ...

G2 BER1

unterstützen Ratsuchende dabei, ihre Kompetenzen zur eigenverantwortlichen und erfolgreichen Gestaltung ihrer bildungs- und berufsbiografischen Entwicklungsprozesse zu entwickeln und zu verbessern.

Was ist hier wichtig?

Die Beratenden verfolgen im Verlauf des Beratungsprozesses u.a. das Ziel, die Selbstorganisationsfähigkeit der Ratsuchenden zu stärken. Dies bedeutet im Einzelnen (siehe hierzu auch P 3 und P 4):

  • Ratsuchende gewinnen - abhängig von ihren Anliegen - mehr Klarheit über ihre Potenziale und vorhandenen Kompetenzen, über ihre individuellen Bildungs- und Beschäftigungsziele/-möglichkeiten und -wünsche sowie über erforderliche Entscheidungen.

  • Ratsuchende erkennen die notwendigen Aktivitäten, um diese Ziele/Wünsche zu realisieren.

  • Die Beratung führt tendenziell zu einer Verbesserung der Planungsfähigkeiten und der Fähigkeit, mit komplexen Aufgaben im Kontext der eigenen bildungs- und berufsbezogenen Entwicklung umzugehen (Selbstorganisationsfähigkeit).

  • Eine auf die Verbesserung der Selbstorganisationsfähigkeit abzielende Beratung unterstützt auch eine positive Veränderung der Selbstwirksamkeitserwartung der Ratsuchenden.

  • Die Ratsuchenden sind (besser als zuvor) in der Lage, Entscheidungen zu treffen und Handlungen/ Maßnahmen durchzuführen.

  • Die Beratenden müssen in ausgewogener Weise mit der notwendigen Expertenberatung auf der einen Seite und der durch den Prozess zu stärkenden Selbstorganisation der Ratsuchenden auf der anderen Seite umgehen.

Wo kann das vorkommen?

Dies gilt für jede Art von Beratung.

Wie kann die Erfüllung des Standards nachgewiesen werden?

Feedbackbögen, Ratsuchenden-Befragungen (vorher – nachher)

Die Führung der Beratungsorganisation …

G2 ORG1

verankert das Ziel einer verbesserten Selbstorganisationsfähigkeit und Gestaltungskompetenz der Ratsuchenden in ihren Zielsetzungen und in ihrem Leitbild und fördert dieses Ziel mit unterstützenden Maßnahmen.

G2 ORG2

überprüft den Erfolg der Unterstützungsmaßnahmen und die Zielerreichung einer erfolgreichen Gestaltung der individuellen bildungs- und berufsbiografischen Entwicklungsprozesse der Ratsuchenden anhand der für das jeweilige Beratungsfeld definierten „Erfolgskriterien“.

Was ist hier wichtig?

Eine Beratungsorganisation sollte in ihrem Leitbild oder entsprechenden, öffentlich zugänglichen Dokumenten die Stärkung der Selbstorganisationsfähigkeit der Ratsuchenden als ein wichtiges Ziel ihres Beratungsangebots festschreiben und definieren, was sie darunter versteht und mit welchen Maßnahmen und Methoden sie dieses Ziel erreichen und die Zielerreichung nachhalten und überprüfen will.

Welche Besonderheiten können auftreten?

Das sollte in jeder Beratungsorganisation erfolgen.

Wie kann die Erfüllung des Standards nachgewiesen werden?

Feedbackbögen, Ratsuchenden-Befragungen (vorher – nachher)

Die jeweils verantwortlichen politischen Akteure …

G2 POL1

formulieren in relevanten politischen Dokumenten die Verbesserung der bildungs- und berufsbiografischen Gestaltungskompetenzen und der Selbstorganisationsfähigkeit von Ratsuchenden als Ziele der von ihnen verantworteten Beratungsangebote.

Was ist hier wichtig?

Die politischen Akteure, die das jeweilige Beratungsangebot verantworten bzw. fördern, sollten die Stärkung der Selbstorganisationsfähigkeit der Ratsuchenden als ein wichtiges Ziel der Beratung benennen und die Träger und Einrichtungen, die die Beratung durchführen, dazu anhalten, dieses Ziel zu verfolgen und seine Umsetzung und Zielerreichung nachzuhalten und zu überprüfen und die Ergebnisse an die Politik zu kommunizieren.
   

Wie kann die Erfüllung des Standards nachgewiesen werden?

  • Politikdokumente

  • Berichte der Beratungsorganisationen